Die Eigentümerliste des Rittergutes Blösien

Teil 1 zu "Blösien - Versuch einer Chronik"

 

INHALTSVERZEICHNISS

 

  • DIE FAMILIE SCHÖNAU
  • DIE FAMILIE von HACKE
  • DIE FAMILIE von BOTHFELD
  • DIE FAMILIE von TÜMPLING POSEWITZ
  • DIE FAMILIE von BREITENBUCH
  • BLÖSIEN ALS IMMOBILIENGESCHÄFT
  • Familie FUß
  • ZUCKER und CHEMIE

 

Im Landesarchiv Sachsen Anhalt wurde in einem Findbuch zum Rittergut Blösien eine Sammlung an Lehnsakten zusammengestellt. Die Akten liegen in Wernigerode und sind dort auch einsehbar [1]. Hierzu fehlte noch die so kostbare Zeit. Das Archiv hat sich allerdings die Mühe gemacht die wichtigsten Besitzer des Rittergutes Blösien aus den Akten heraus zusammenzustellen.

So werden für die Zeit von 1592 bis ins Jahr 1855 folgende Eigentümer für das Rittergut Blösien aufgezählt.

 

Besitzer:

von-bis

von Hacke

1592/1604

von Bothfeld

min. 1612-1701/03

von Tümpling

1701/03–1780

von Breitenbauch

1780–1818

(von) Behr

1818–1819

von Kalkreuth

1819

von Seelhorst

1819-1825

Tröger

1825–1829

Fuß

ab 1829

 

In einer kurzen Historie bei Wikipedia werden noch einige Besitzer des Gutes vor dieser Zeit genannt.

Kaiser Heinrich II. schenkte dem Merseburger Bischof Wigbert am 4. März 1004 aus seinem Privatbesitz Pleziga, übertrug diesem also Hof und Gerichtsbarkeit im Dorfe.Viele Orte um das Stift Merseburg herum wurden als Güter genutzt um die Bewirtschaftung des Stiftes sicher zu stellen. Hierzu wurden die Güter und Orte als Lehen an Ministerialien, das waren Vertreter des niederen Adels, ehemalige höhere Beamte, verliehen. Ein Vertreter solches Ministerialengeschlechts von Plezighe war z. B. Thilo, Ritter von Plezighe, welcher im Jahre 1270 auch das Rittergut Kriegsdorf von Merseburg in Lehen nahm. Im 14. Jahrhundert sind die Grafen von Mansfeld mit dem Rittergut Blösien, und von diesen später die Familie von Schönau (bis 1330) belehnt worden als Quelle wird ein Standardtwerk des Otto Küstermann angegeben, der sich durch die Urkunden dieser Gegend gewühlt hat. [2].

Es wird deutlich, das Blösien und das Rittergut im Besitz des Hochstiftes Merseburg ist und verschiedenen Geschlechtern als Lehen vergeben wurde. Und so wird es auch bleiben.

Ich möchte mit meinen Recherchen in die Zeit um 1600 gehen und mit dem Besitz von Blösien durch die Familie von Schönau beginnen. Aber erst noch ein paar allgemeine Angaben.

Eine kleine Abbildung soll die Zeiträume der jeweiligen Besitzungen durch die verschiedenen Familien einmal verdeutlichen. Der Übergang von Schönau auf Hacke ist unbestimmt.

Die Nachnamen stehen für sehr langen Familiengeschichten, und natürlich war ihr Wirken zumeist nicht auf das „kleine“ Rittergut beschränkt. In den folgenden Abschnitten sollen die Familien in ihrer ganzen Pracht einmal vorgestellt werden. Und, so es Hinweise auf ihr Verhältniss zu Blösien gibt, sollen diese so ausführlich wie möglich betrachtet werden.

 

Im allgemeinen werden die Besitzer das Gut wenig oder gar nicht selbst bewirtschaftet oder dort gelebt haben. Das Gut wurde in den meisten Fällen von Verwaltern verwaltet. Die Namen dieser schaffenden Herren sind allerdings namentlich sehr schwer zu finden, ich denke da müsste man in den Kirchenbüchern und noch tiefer in den Archiven nach Verträgen und Wirtschaftsberichten suchen. Andererseits wurden wichtige Entscheidungen für Blösien von den Besitzern getroffen und ab und an finden sich in der Literatur und im Gegenständlichen des Ortes Hinweise auf Beziehungen der Besitzer zu ihrem Ort. Beredetes Beispiel ist das Wappen über der Tür des Rittergutes. Schwere Kost.

 

 

 

 

1590

1600

1610

1620

1630

1640

1650

1660

1670

1680

1690

von Schönau    von Hacke

von Bothfeld

1700

1710

1720

1730

1740

1750

1760

1770

 

 

 

 

 

 

 

von Tümpling

 

 

 

 

 

 

1780

1790

1800

1810

1820

1830

1840

1850

1860

1870

1880

1890

1900

1910

von Breitenbauch

 

Fuß

 

Abbildung 1: Zeitleiste der Besitzer von Blösien

Quellen:

1 Online-Findbuch im Angebot des Archivs: http://recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/Query/detail.aspx?ID=5425, Bestand: A 35 (Benutzungsort: Wernigerode) Späteres Oberlandes-/Appellationsgericht Naumburg. Ältere Lehnsakten aus den Regierungsbezirken Merseburg und Erfurt

2 Otto Küstermann, Altgeographische Streifzüge durch das Hochstift Merseburg, 1894, bei Wikipedia so zitiert.