Teil 4 zu "Blösien - Versuch einer Chronik"
Inhalt
Schon immer wurden gerne Listen zum Besitz von Familien erstellt, zur Repräsentation, aus behördlichen Gründen oder aus Sammelleidenschaft. Ich habe die folgende einem Adelslexikon der preussischen Monarchie aus dem Jahre 1855 entnommen und umsortiert. Die Güter der Familien Bothfeld wurden hier zusammengestellt [21]. In der Liste sieht das so aus als ob der Familie immer der ganze Ort gehört. Dies ist nicht so, zumeist gehören ihnen ein Rittergut im Ort und dazu kommen noch Länderein. Häufig ist mit dem Besitz des Rittergutes noch eine festgelegte Gerichtbarkeit und eine politische Funktion verbunden.
Noch ein paar Worte zur Richtigkeit der Quellen. Meist sind die Zusammenstellungen der Besitztümer unvollständig angegeben. Das erklärt sich zum einen aus der Bewertung des Besitzes, ist es nur ein Hof im Dorf, eine Rittergut oder der ganze Orte, vielleicht auch nur Anteile an Steuern oder Kirchenzehnt. Auch die Angaben zu den Jahreszeiten sind ähnlich zu betrachten. Güter wurden über die Jahre immer wieder verkauft oder vererbt. Andere Quellen liefern andere Orte und Zeiten. Es ist die Aufgabe der Ortschroniker hier durch aufwendiges Quellenstudium in den Archiven näher an die Wahrheit zu gelangen. Die hier angegebenen Listen sind somit nur als eine grobe Näherungen zu betrachten.
Burgwerben (Weissenfels) |
1500 |
Geusa (Merseburg) |
1500 |
Quesnitz (Leipzig) |
1500 |
Bothfeld (Merseburg) |
1520 |
Bündorf (Merseburg) |
1520 |
Körbisdorf (Merseburg) |
1638 |
Plesien (Merseburg) |
1638 |
Besitzungen der Familie von Bothfeld nach Lebedur [7]
Aus der Liste ergibt sich die also Aussage, das die Familie Bothfeld, nach ca. 100 Jahren Güterbesitz zwei neue Güter dazu bekam Körbisdorf und Plesien. Von Expandieren soll nicht die Rede sein. Es sind doch nur „kleine“ Zukäufe.
Das Wappen der Familie von Bothfeld wird wie folgt beschrieben:
Gespalten, vorn im roten Felde ein silberner Querbalken, hinten schwarz.
In der Abbildung unten ist das sehr schön wiedergegeben, spannend sind auch die beiden Elephantenrüssel über dem Helm [22]. In der Kirche von Burgwerben findet sich ein schönes Beispiel in Farbe. Es ist auf das Jahr 1586 datiert. Über dem Schloßportal in Burgwerben kann man ein Beispiel in Kombination mit einem weiteren Wappen sehen. Hierauf sind zwei nebeneinander gestellte Schlüssel zu sehen. Das Wappen der Familie von Stahr.
An der Nordwand der Geusa Kirche ein weiteres, sehr spannendes Beispiel. Sehr ungewöhnlich zeugen stehen hier drei Wappen nebeneinander von intensiver Familienbande. Neben dem Wappen von Bothfeld, die Flächen sind ein wenig mit einem Federschmuck verdeckt steht ein Wappen mit nur einem Schlüssel. Das Wappen der Familie von Gorschen. Rechts daneben ein weiters Wappen mit einem Widder darinnen.
Die Zuordnung dieser Kombination führt zu einer kleineren Abhandlung. Da diese eher in die Geschichte von Geusa führte, werde ich sie später mal in einen verlinkten Text stellen.
In einem weiteren Lexika adliger Familien wurde folgendes zur Familie zusammengefaßt.
Erstmals wurde die Familie mit Gerhard von Bodtfeld 1247 erwähnt. Sie waren im merseburgischen Stiftsland begütert und hatten ihre Sitze u.a. in Bündorf, Blösien, Körbisdorf, Burgwerben, Geusa, Machern, Plessen, Ques(n)itz. (Bemerkung vom Webautor; zur obigen Liste sollte also noch Machern und Plessen angefügt werden.) Die Familie war u.a. mit den von Rockhausen, von Görschen, von Bose und den von Bünau verschwägert.
Wie so häufig wird über die Herkunft des Geschlechtes so manche Theorie verfolgt. So soll es aus dem braunschweigischen kommen und den Namen einem längst wüsten Schloß, dem alten Königshof Bodtfeld bei Quedlinburg* verdanken. Später ist die Familie in die Umgebung von Meißen gekommen und hat den späteren Stammsitz Bodtfeld, Bottfeld oder auch Bothfeld bei Lützen gebaut.
*Moderne Infrarotluftbildtechnik und jüngste archäologische Analysen gefundener Steinobjekte belegen heute das Vorhandensein einer Pfalzanlage aus ottonischer Zeit am Schloßkopf am Oberlauf des Teufelsbaches im Drecktal nordöstlich von Elbingerode. Hierbei könnte es sich um den Königshof Bodtfeld handeln, der typisch für die Zeit seiner Entstehung, auf einem Bergsporn errichtet wurde. Der namensgebende Fluss Bode liegt von hier aus etwa vier bis fünf Kilometer entfernt, das erscheint jedoch irrelevant, da das mittelalterliche sogenannte Bodtfeld ein weitläufiges Terrain umfasste [24].
O. Küstermann stellt allerdings 1889 fest: „Es ist aber viel wahrscheinlicher, dass die Familie zu den Ministerialengeschlechtern des Stifts Merseburg gehört und von unserm Orte (Botfeldt) ihren Namen hat [25].
Eine Familiengeschichte wurde von einer Veröffentlichung zum nächsten Lexika immer wieder berichtet, sie wurde dabei allerdings immer kürzer. Hier ist die Variante von 1889, eine modernere und noch ein wenig genauere gibt es dann bei J. Jankowsky [26].
Johannes Botfelt war Kanoniker der Merseburger Kirche und Rat des Bischofs Friedrich von Hoym. Dieser von Hoym war 1382 zum Erzbischofe von Magdeburg gewählt worden und wollte offenbar wie einst der Erzbischof Giseler das Bistum Merseburg wieder aufheben. Er starb aber (noch) in Merseburg, und Johannes Botfelt verschwieg seinen Tod, bis er nach einem schnellen Ritte von Liebichenstein alles, was Friedrich dem Stifte hatte entwenden wollen, nämlich die infula, den baculus und Privilegien documente, wieder zurückgebracht hatte [31, 25 ].
Das ist schon ein gerissener Plan des Herrn von Hoym, als Bischof von Merseburg will er das eigene Bistum schwächen um als späterer Erzbischof von Magdeburg seinen Einfluß über Merseburg auszuweiten. Es ist nicht verwunderlich, dass gerade diese Historie Bestand hatte und immer wieder erzählt wurde.
Johannes von Botfelt erscheint schon 1385 als Domherr und 1392 als Propst des Merseburger Unterstifts St. Sixti. Vermutlich sass die Familie schon früher auf Geusa, aber nicht vor 1365.
Im Jahre 1431 belehnt Bischof Johannes Bose den Wolfart von Botfelt in Gusow (Geusa) mit Hof, Fischteichen, 10 Hufen Landes, Wiesen und dem Dorfe.
Seit 1443 erscheint derselbe Wolfart von Botfelt als Mitinhaber von Gütern in Blösien. Noch 1468 lässt er 2 Bauernhöfe zu Pichlitz (Beuchlitz) auf.
Neben dem Besitz von ganzen Orten lassen sich also auch Besitzungen von einzelnen Höfen nachweisen. Es ist nicht verwunderlich, das auch Güter in Blösien mit dabei sind. Es wird in Blösien nicht bei Mitinhaberschaft bleiben.
Die kleinen adligen Familien haben in den Orten ihre Spuren hinterlassen, in jedem Ort der oben genannten sollte man in den Heimatchroniken fündig werden [27]. In den Jahren nach der Wiedervereinigung wahrhaft beschleunigter Heimatforschung sind hier Lücken geschlossen und neues Interessantes heraus gefunden worden. Kaum ein Ort der es sich nehmen läßt zu Jubiläen des Ortes eine neue Chronik vorzustellen.
Für die Familie Bodtfeld wird Burgwerben als Grablage der Familie genannt (nördlich von Weißenfels, heute ein Ortsteil von Weißenfels. Ein Blick auf die Webseite des Heimatvereins verrät die erwürdigen Namen der Rittergutbesitzer.
Ab 1548 bis 1570 war ein Melchior von Bodtfeld Rittergutsbesitzer und Herr auf Burgwerben. Von ihm gibt es auch ein Epitaph mit Wappen in der Kirche. In einer älteren Veröffentlichung wird diese noch genauer beschrieben. „An der inneren Nordwand, durch einen Kirchstuhl verdeckt, befindet sich das Epitaph des Melchior von Bothfeldt († 1570), mit den Wappen derer von Bothfeld und der von Burkersroda“. Sein Alter ist mit 45 Jahren angegeben.
Und weiter heißt es dort „Auf dem Altarplatze befindet sich ein Abbild von Melchior von Bothfeld in Stein gehauen“ „der stark abgetretene Grabstein ist mit dem Jahre 1568 datiert“. Auf einer weiteren Archivseite kann man sich die Grabplatte und Epitaph in Ruhe beschauen [28, 29]. Eine weitere Anmerkung besagt, dass ein Melchior auf Burgwerben 1560 chursächsicher Rath war [30].
In der Ahnenliste folgen ihm: Erasmus von Bodtfeld, Andreas von Bodtfeld, Abraham (Andreas) von Bodtfeld und danach wieder ein Melchior von Bodfeld. Dieser heiratet Catharina von Burckersroda 1689 und bekommt Blösien. Hierzu später weiteres.
Julius von Bodtfeld ist letzter Herr auf Burgwerben aus dem Geschlecht derer von Bodtfeld. Viele Familienmitglieder von Bodtfeld wurden in der Kirche Burgwerben begraben.
Im Gewölbestein in den Dachgewölben der Kirche in Burgwerben kann man das Wappen derer von Burckersroda finden, umlaufend der Text: 1586 Der von Burceersroda [29]
Eine Tochter von Bodtfeld heiratet um 1700 den kursächsischen Capitain von Stahr. Der Stammsitz Burgwerben geht so an die Familie von Stahr über. Der Captain läßt für seine Familie 1712 eine Gruft an die Kirche bauen [28]. Nach den Lehnbüchern des Markgrafen Friedrich (der Ernsthafte) war die Familie von Stahr im Amt Weißenfels mit den Rittergütern Storkau (Hans-Georg von Stahr) und Burgwerben (Hans-Joachim von Stahr) ansässig. Letzteres sollte nur der Vollständigkeit halber, zur Abrundung der Familiengeschichte erwähnt werden.
Die letzte Vertreterin der Familie von Bothfeld, mit dem auffälligen Namen Hypolitia hat in die Familie von Römer eingeheiratet [21]. In dem Lexika von Ledebur angeführt, dass die Familie mit dem Tod von Hypolita von Bothfeld am 12.11.1756, einer vermählten von Römer ausgestorben ist. Im Mannsstamm bereits am 15.10.1695. Diese Angabe wird von Knetschke [31] korrigiert. Er schreibt:
„Hans Sigmund von Bothfeld auf Geusa bei Merseburg war 1699 herzoglich sachsen-weissenfelsischer Oberschenk und später Condirector der merseburgischen Stiftsstände, Er starb am 25.06.1729 und mit ihm das Geschlecht im Mannesstamm.“
In der oben genannten Hypolita von Bothfeld, einer vermählten von Römer vermutet er dessen Tochter. Aus Eintragungen im Kirchenbuch des Ortes Blösien ergibt sich zum Vater der Hypolita eine weitere Korrektur [32]. Siehe folgende Kapitel.
Heinrich von Bodfeld war wahrscheinlich der jüngste Sohn des Andreas von Bodfeld. Und so oblag es ihm das kleinste Gut der Familie - Blösien zu erben.
In einer 1635 veröffentlichten Leichenpredigt ist aus seinem Lebenslauf detailert berichtet worden.
Der Pfarrer Wolffgang Thoma, der die Predigt an seinem Grabe hielt kam aus Beuna, nahe Blösien und war offenbar sehr mit der Familie bekannt. In der Predigt erwähnt er seine Tätigkeit als Lehrer der drei Brüder Bottfeld (in der Predig immer mit tt geschrieben), berichtet von Bestrebungen der Familie speziell des verstorbenen Heinrich die Kirche in Beuna zu erneuern und beschreibt bescheiden den Wunsch der Familie, dass er selbst die Leichenpredig halten solle. Wir können also davon ausgehen das die erwähnten Lebensabschnitte des Heinrich zumindest im grundsätzlichen richtig sind.
In einem leicht ordnenden Ahnenschema habe ich einmal die Familie zusammengestellt. Als Werkzeug dienten drei Quellen. Dabei gibt es wesentliche Unstimmigkeiten mit den Lebensdaten. Ich habe diese erst einmal größtenteils weggelassen.
Andreas von Bottfeld [34a] |
Margaretha von Stöntzschin aus dem Hause Aulick |
Gehrhard von Behren |
Margaretha von Burckersroda aus dem Hause Kölroßen |
N.N. Bose |
Brigitta geb Bose aus dem Hause Ammendorf |
N.N. Neißschitz |
Martha Neißschitz geb. Bose aus dem Hause Frankleben Unterhoff |
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Andreas von Bottfeld Erblas auf Geusau, Blesien und Kerbisdorf |
Anna von Behr(in) aus dem Hause Gödewitz |
Carl von Bose auf Frankleben* und Groß-Kaina |
Catharina von Neißschitz aus dem Hause Zörbitz |
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Andreas von Bottfeld Erblas auf Geusau, Blesien und Kerbißdorf |
oo ca. 1587 Marie von Bose aus dem Hause Ober-Frankleben |
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3.Sohn *12.09.1595, † 01.11.1633 in Blösien |
Heinrich von Bottfeld auf Blesien |
oo 1628 Even von Hahn aus dem Hause Klein-Zschocher |
† noch 1633 als Wittwe genannt |
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Nickel von Hans auf Klein-Zschocher |
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Tabelle 2: Ahnentafel der Ehe Heinrich von Bottfeld und Even Hahn aus dem Hause Klein Zschocher [34, 34a]
Zum besseren Verständnis der Ahnentafel sind wiederum einige Bemerkungen angebracht. In der Leich-Predigt und im Kirchenbuch von Blösien wird der Familienname Bodtfeld immer mit tt geschrieben,
Der Reihe der Urgroßväter nach Heinrich von Bodtfeld (oben links) müssten dann Erasmus, Melchior (dessen Epitaph in Geusa steht), und wieder Heinrich sein. Hier gilt es aber noch genauer zu recherchieren.
Bei dem Namen von Stöntzschin handelt es sich um die Familie von Stöntzsch aus dem Hause Auligk nordöstlich von Zeitz, Kerbißdorf = Körbisdorf, Bosin = Bose (an die Namen der Frauen wurde häufig ein -in angehängt). Die Familie von Bose spielt eine hervorragende Rolle im Geiseltal, so waren zum Beispiel Frankleben, Naundorf, Runstedt, Reipitsch Besitzungen der Familie. Die Familie von Hahn residierte lange auf Klein Zschocher und Ringenthal [35].
Dem Pfarrer war es scheinbar wichtig, so viele ehrenvolle Namen wie möglich in seine Rede einzubringen, So hat er bevorzugt die mütterliche Seite genannt und die Vornamen der Urgroßväter weg gelassen.
Als Wichtigstes kann man sagen das Heinrich einer von 5 Geschwistern und mindesten der jüngste Bruder war. Der Vater hatte die Güter Geusa, Körbisdorf und Blösien im Besitz, die Mutter war eine von Bose und kam ganz aus der Nähe vom Gut Frankleben. Zum Urgroßvater gibt es später noch ein paar Hinweise.
Die Predig ist einige Seiten lang und widmet sich natürlich in besonderem Maße der Lobpreisung Gottes. Aber auch der Bezug zum Verstorbenen ist sehr ausführlich ausgefallen.
Im ersten Teil der „Personalie“ wird die Ausbildung und seine doch eher militärische Karriere erzählt. Zusammengefaßt gesagt hat er einen möglichst großen Bogen um Blösien geschlagen,
In Beuna wurde er zusammen mit seinen Brüdern, wohl auch vom Pfarrer Thoma belehrt, danach in Naumburg in der öffentlichen Schule. Er wird zur weiteren Ausbildung nach Dresden geschickt. Zu einem Hans Georg von Osterhausen. Dieser war dazumal churfürstlicher sächsicher Hoffmarschall und Kammerrath. Eine Schwester wird später einen Hans Ernst von Osterhausen heiraten. Mit Julius von Schleiben reist er 5 ¼ Jahre durch Italien. Leider ist aus der Predigt nichts Näheres über die Gründe dieser doch sehr langen Reise zu entnehmen. Er kommt zurück nach Dresden und geht jetzt nach Stuckwart (wahrscheinlich Stuttgart ) an den fürstlich würtembergischen Hof als Kammerjunge.
Es zieht ihn in den Krieg. Er meldet sich zu einer Kriegsbestallung bei Bernhardt von Schaftelitzki, damals ein venizianischer Kriegsoberst und zwar wieder nach Italien. Dies läßt vermuten das er auf seiner ersten Reise nicht nur Tourist war.
Auch die Union am Rein rüstet jetzt auf. Als Stallmeister geht er zurück zum fass gleichalten Herzog Magnus von Württemberg. Später steigt er auf zum Quartiermeister.
Unter seinem Befehl wird Heinrich von Bottfeld Zeitzeuge einer der grausamsten Schlachten des 30 jährigen Krieges, der Feldschlacht von Wimpfen am 26.04.1622 Dort wird auch sein Dienstherr getötet. Dem Herzog Magnus von Würtemberg wird als einzigen der 10 000 Toten bei Wimpfen ein Denkmal gesetzt.
Nach dem Tod des langjährigen Dienstherren quittiert Heinrich seinen Dienst. Möglicherweise hatte er vom Grauen des 30 jährigen Krieges genug gesehen. Möglicherweise war auch ein Ende des Vaters abzusehen, dieser starb 1 ½ Jahre später. Er entschließt sich nach „Hause“ zurück zu kommen. Aus dem Beschriebenen kann man entnehmen, dass er damit seine militärische, als Quartiermeister möglicherweise eine nicht kämpfende militärische Karriere beendete.
Nach brüderlicher Erbteilung kommt er in den Besitz des Gutes Blösien. Die genauen Verhältnisse werden nicht erklärt. Inwieweit die Brüder Geusa oder Körbisdorf erhalten kann nicht genau gesagt werden. Heinrich ist jetzt 28 Jahre alt. Der Pfarrer Thoma schreibt das Heinrich sich dem Hausstand widmet. 1628 heiratet er Even von Han, eine nachgelassene Tochter von Nickel von Han(s) auf Klein Zschocher. Nach Recherchen wird es sich um die Familie von Hahn handeln, die früher auch Hayn geschrieben wurden und ihren Sitz in Klein Zchochau bei Leipzig inne hatten. Für das Jahr 1630 wird ein Otto von Hahn (vermutlich ein Bruder ) als Besitzer des Gutes genannt. Even ist eine Tochter aus echtem Uradel.
Der Pfarrer drückt es sehr poetisch aus. Er hielt sein eheliches Beilager. Allerdings werden in den 5 Jahren Ehe keine Kinder daraus erwachsen.
Der Pfarrer lobt das Wirken des Heinrich von Bottfeld in den Punkten Politik und der Kirche zugewandt.
So heißt es in seiner Predigt wörtlich
... und nicht allein gegen sein eigen Standes, sondern auch gegen arme Unterthanen und geringen Leuten ist er affabilis gewesen / ihnen mit geneigter Audienz gewilfahrt / oft sponte zugesprochen und ihr Anliegen erkundet.“
Er ist also in Blösien herumgelaufen und hat seine Bauern gefragt „Na wie geht’s ?
Zur Seite der Unterstützung der kirchlichen Sache schreibt der Pfarrer.
... der Kirche ansehligst legato an Gotteshaus gegeben. „
am Rande des Textes steht mit Bleistift notiert, dass es sich um 100 fl. (Florin) gehandelt hat.
Den Kirchbau in Beuna, der Kirche des Pfarrers Wolfgango Thoma hat er auch mit organisieren wollen.
Allein die Zeiten waren unruhig, eine Erneuerung gelang nicht. Der 30 jährige Krieg nahm sich von allem. In einem weiteren Epitaph, diesesmal vom Pfarrer von Blösien, in selbiger Veröffentlichung geschrieben wird gesagt, dass Heinrich dreimal aus Blösien gejagt wurde. Das läßt auch für die Bewohner des Dorfes nichts gutes vermuten. Plünderungen, Rauben und Brandschatzen, Töten waren immer wiederkehrende Übel in dieser Zeit und an diesem Ort.
Das Leben des Heinrich sollte nicht mehr lange währen. In seinen letzten Jahren quält ihn eine Krankheit. Mit 33 Jahren erhält er einen halben Schlag, seine linke Seite ist gelähmt, er ist Bettlägrig, Als Todesursache wird dann ein Schlaganfall genannt. In Trauer werden seine Brüder und Schwestern genannt.
An dieser Stelle sei eingefügt, dass sich aus den Kirchenbüchern für die folgenden Jahren 1635 und 1636 die höchste Todesrate in Blösien herauslesen läßt. Insgesamt 55 Todesfälle. 4-6 Todesfälle pro Jahr waren sonst üblich. So verliert zum Beispiel der Pfarrer des Dorfes Nicolai Krumpolz im Juni 1636 seine ganze Familie, 7 Kinder und die Ehefrau Maria. Im Ortssippenbuch von Blösien wird für diese beiden Jahre neben dem wüten des Krieges eine Seuche angezeigt. Die Pest nahm sich was der Krieg übrig ließ.
Der Bruder Andreas (Abraham) bekommt den Erbanteil Blösien nach 1633. Es wird nicht viel gewesen sein. Er vermacht das Gut später (nach Kirchenbuch Körbisdorf 1666) an seinen Sohn Melchior. Diesem Schritt werden wir uns nun widmen.
Eine weitere Ahnentafel hilft uns die drei letzten Generationen der von Bodtfeld und ihren Besitz des Rittergutes Blösien zu verstehen [50], mit den beiden Tafel oben gibt es natürlich Überschneidungen. Leider fehlen eine Anzahl von Lebensdaten. Aber da gibt es bestimmt noch einiges zu finden. Erste Recherchen führten zu Randnotizen die ein wenig mehr über die Familien erzählen.
1) Andreas von Bodtfeld auf Geusau, Blösien und Körbisdorf |
2) Marie von Bose aus dem Hause Ober-Frankleben |
3) Hans Heinrich von Kannewurf auf Niedrbruna, Liebenau und Möckerling |
4) Marie von Biesenroth aus dem Hause Wengelsdorf |
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5) Andreas (Abraham) von Bodtfeld auf Blösien und Körbisdorf |
6) Ottilie von Kannewurf aus dem Hause Niederbruna |
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7) Melchior von Bodtfeld auf Blösien |
* 12.01.1629 in Körbisdorf † 15.10.1695 in Blösien |
ab 1679 Director der Landschaft des Stifts Merseburg |
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oo 03.07.1660 in Markröhlitz |
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8) Martha Catharinna von Burckersroda aus dem Haus Markröhlitz |
* um 1628 † 22.04.1708 in Blösien |
evangelisch, begraben: 25.04.1708 in Blösien |
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9) Martha Catharinna von Heßler aus dem Hause Burgheßler |
10) Samson von Burckersroda auf Markröhlitz und Dölikau |
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11) Martha von Witzleben aus dem Hause Wollmerstedt |
12) Hans Heinrich von Heßler auf Kloster und Burg Heßler Bollstädt und Schlöben |
13) Barbara von Brandstein aus dem Hause Oppurg und Positz |
14) Samson von Burckersroda auf Markröhlitz und Delka |
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Tabelle: Ahnentafel: Ehe von Melchior von Bodtfeld und Martha Carharina von Burckersroda
Zu 1) Anmerkungen zu Andreas von Bodtfeld auf Geusau, Blösien und Körbisdorf. In der Leichenpredigt werden ihm 3 Söhne und 2 Töchter zugeschrieben (siehe Tabelle 4). Das Rittergut Körbisdorf. gehörte bis 1543 einem gewissen Matthes von Kötzschen/Kötschau und verblieb bis etwa 1601 bei der Familie. Sie verkauften es dann an Andreas Bothfeld [37]. In obiger Tabelle 1 ist der Besitz von Körbisdorf und Blösien seit dem Jahre 1638 datiert. Der Ort Körbisdorf lag sehr nah an Blösien, wurde allerdings 1958 weggebaggert. Das Andreas der Sohn eines oben genannten Erasmus oder Enkel eines Melchior von Bodtfeld war läßt sich nur vermuthen. Der Vorname Melchior wird in der Familie weiter gegeben. Andreas wird das Erbe „nur“ von Geusau und Blösien zugeordnet. Möglicherweise bekam ein älterer Bruder den Stammsitz Burgwerben.
Zu 2) Zur Ehefrau Marie von Bose gibt es eine umfangreiche Ahnenreihe zu bewundern [38], im folgendem soll nur ein Ausschnitt gezeigt werden. Der Bezug zu Frankleben ist insofern von Interesse, da ein Haus von Blösien dem Rittergut von Frankleben unterstand [39].
Dietrich von Bose auf Frankleben |
1.) 1495 Katherine von Oechlitz |
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2.) 1510 Anna Maria von Uechtritz |
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Hans von Bose auf Oberfrankleben |
Margarethe von Maltitz, aus Elsterwerda |
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Carl von Bose auf Frankleben und Grosskayna |
Katherine von Neitschütz, aus Zörbig, |
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† 14 Jan 1588 |
† 17 Mar 1604 |
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Barbara |
Maria |
Brigitta |
oo |
oo 1589 |
oo |
Wolf von Breitenbauch |
Andreas von Bothfeld |
Timo von Hanfstengel |
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auf Geusa, Körbisdorf, und Blösien |
auf Naundorf |
Tabelle: Ahnentafel zur Maria von Bose [David von Bose 1988, Buch und Tricia (geb. von Bose) Allen, [Quelle 15, www.oocities.org/vonbosefamily]]
Die Maria von Bose hatte also noch zwei Schwestern und schon an dieser frühen Stelle gibt es mit der Vermählung der Tochter Barbara eine Verschwägerung mit der Familie von Breitenbauch welche später Blösien erhalten wird.
Zu 5) Ein Abraham von Bothfeld auf Göttwitz und ein Julius von Bothfeld auf Burgwerben werden 1614 als fürstlich sächsische Räthe genannt [31], leider läßt sich keine weitere Verbindung zu einen Ort Göttwitz finden. Die Funktion eines chursächsischen Rates haben wir im vorigen Kapitel bei Melchior auf Burgwerben im Jahre 1560 schon einmal gelesen.
Zu 6) Im Kirchenbuch von Blösien [32] findet sich die Eintragung
KANNENWURF (VON), Ottilila * vor 1640, † 1655 in Blösien, die Mutter von Melchior hatte offensichtlich Blösien als Alterssitz gewählt. Ein Fräulein Martha von Cannawurf (+ 30. März 1636) hatte in ihrem Testament 800 Gulden zum Wiederaufbau der Kirche in Niederbeuna vermacht, womit bald wieder die Kirche errichtet wurde [40].
zu 7) Melchior von Bothfeld auf Plessen (Plesien)
Im Kirchenbuch von Naundorf wird der Geburtstermin 12.01.1629 in Körbisdorf eingetragen und gleichzeitig die Taufe am 12.01.1629 im Nachbarort Benndorf angegeben. Körbisdorf selbst hatte nur ein Kapelle. Die Konfession ist evangelisch und als Taufpaten werden Wolf Bose, zu Naundorf und die Großmutter Maria von Bottfeld geb. Bose Witwe des Andreas von Bottfeld zu Körbisdorf angegeben. Ab 1666 wird er im Kirchenbuch von Naundorf als Junker auf Blösien benannt.
Er war 1679 von der Ritterschaft des Stiftes Merseburg zum Director der Landschaft des Stifts Merseburg gewählt worden. Er starb am 15.10.1695 als letzter Spross des Geschlechts, seinen Sarg und Leichenanzug hatte er sich schon 3 Jahre vorher herstellen lassen. Im Chorraum der Kirche in Blösien stehen zwei Epitaphe, einem dieser Steintafel ist auf das Jahr 1695 datiert und dem Melchior von Bottfeld zuzuordnen [41].
Die Jahreszahl 1690 ist am Pfarrhaus von Blösien angebracht, Offensichtlich fiel der Bau dieses Gebäudes in die Wirkungszeit dieses Mannes.
Zu 8) Die Kirche in Blösen besitzt einen silbernen stark vergoldeten Kelch von schlanken Verhältnissen. Auf den sechs Zapfen des Knaufs stehen die Buchstaben des Namens JEHSUS. Auf dreien von den sechs Blättern des Fusses sind das Bothfeld’sche und das Burkersrodaische Wappen einpunktiert und das Signaculum eingeschnitten. Um den Rand läuft die punktierte Widmungsinschrift: MARTHA CATHARINA VON BOTTFELT GEBOHRNE VON BURKERSROTA. / 1662 / [39] Es ist bestimmt eine Frage Wert ob dieser Kelch noch in der Kirche zu finden ist .
Im dem Kirchenbuch von Blösien steht die Eintragung BURCHERSRODE (VON), Martha Catharina * April 1628, + 22.04.1708 in Blösien evangelisch, begraben: 25.04.1708 in Blösien, Tochter des Samson von Burchersrode, Todesalter 80J, 2W, 3T
Martha war die zweite Tochter von Samson, weitere drei Geschwister waren
- Maria Barbara, diese heiratete Wolff Balthasar Edlen Sack auch Beuchlitz und Schlettau
- Hans Christoph geboren (*1625, +1685) in französischen Kriegsdiensten als Cornet, heiratete eine Dorothea Sophien von Osterhausen aus Gleina, Nachfahren nicht bekannt
- Georg Friedrich war der 4te Sohn (*1631, +1699), erbte Markröhlitz, Wietzdorf, Kröllwitz, Daspitz, Aus der ersten Ehe (I) mit Hippolyta Magdalenen von Trotta aus Teutschental wurden 3 Kinder erwachsen und führten die Linie von Burckersroda fort [42]
Zwischen den Verwandten der Ehefrau und Melchior werden Geschäfte getätigt, Eine Akte in Wernigerode archiviert trägt die Überschrift:
H 71, Nr. 109 Vergleich zwischen Christoph Dietrich von Bose zu Frankleben und Melchior von Bottfeld zu Blösien über zwei in Blösien gelegene Gehöfte, 1668 (Akte)[Benutzungsort: Wernigerode]
zu 9 und 10) Die Familien Heßler und Burckersroda weisen nicht nur für diese Ehe eine enge Verpflechtung auf. Sie haben einen gemeinsamen Stamm und zudem ein fast identisches Wappen mit silbernen und roten Spitzen [43]
Es ist klar nachzuweisen, dass das Ehepaar Melchior und Martha Catharina von Bodtfeld in Blösien lebt. Sechs Kinder wurden in Blösien geboren. Allerdings keine Söhne. Als Quelle dient das Kirchenbuch von Blösien, welches in der aufgeführten Internetseite und als Buch veröffentlicht wurde [14,32]. Der Heimatforscher Steffan Bruns hat es sich zur Aufgabe gemacht Ortssippenbücher von den vielen Dörfern im Geiseltal und darüber hinaus zu erstellen, ihre Chroniken zu erweitern und ihre Kirchenbücher zu lesen. Eine großartiges Projekt finde ich. Offensichtlich wird in den Kirchenbücher und auch auf dem Kelch Bottfeldt mit doppeltem t geschrieben.
* 18.06.1661 in Blösien |
† 18.06.1661 in Blösien |
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2. Catharina Dorothea |
* 22.11.1662 in Blösien |
† 17.09.1746 in Branderoda |
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3. Martha Maria |
* 10.03.1664 in Blösien |
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4. Hippolitia |
* 09.09.1665 in Blösien |
† 12.11.1756 in Branderoda |
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5. Sophia Elisabeth |
* 23.04.1668 in Blösien |
† 27.12.1670 in Blösien |
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6. Johanna Barbara |
* 29.07.1670 in Blösien |
† 13.11.1733 in Blösien |
Tabelle: Liste Kinder der Ehe Melchior und Martha Catharine von Bodtfeld [14, 32]
Wie aus der List zu entnehmen ist, stirbt ein Kind bei der Geburt, ein späteres im frühen Kindesalter. Martha Catharina von Burckersroda aus dem Hause Marckröhlitz starb 1708. Von den Töchtern ist noch weiteres bekannt. Aus Spannungsbogengründen sollen hier zuerst die älteren vorgestellt werden.
2. Catharinna Dorothee von Bodtfeld war die dritte Tochter und heiratete Carl Hieronymus von Bose auf Benckendorf (heute Ortsteil von Holleben) und Dehlitz am Berge. Wie weiter unten zu finden ist erbt ihr Sohn Schloss Brandenroda. Aus der Ahnentafel zur Familie von Bose sind die Lebensdaten von Carl Hieronymus (Karl Jerome) von Bose auf Benkendorf und Delitz am Berge folgendermaßen beschrieben. Er wurde in Ermlitz am 18 April 1647 geboren, starb in Benkendorf am 22. Aug 1692 und ist in Holleben beerdigt.
Er heiratete am 4. März 1679 in Blösien. Seine Ehefrau war Catharina Dorothea von Bothfeld aus Blösien. Diese wurde in Blösien am 4. Dez 1662 getauft und starb in Branderode am 17. September 1746 und ist in Branderode begraben. Catharina ist recht alt geworden. Der Stammbaum dieser Ehe reicht bis in die Gegenwart [44, 45].
Ein Eintrag zur Zahlung von 1200 fl. Ehegeld wird auf das Jahr 1679 datiert. Hier wird er allerdings als non Bose auf Gr. Döltzig bezeichnet. Der Schwiegervater Melchior wird als Landsch. Vizedirector angesprochen [46].
Ein Epitaph von Carl Hieronymuß von Bose (gest. 1692) gibt es in der Kirche in Holleben zu sehen, daneben ein schöner figürlicher Doppelgrabstein eines Ehepaars Balthasar und Sibylle von Bose (gest. 1599), letzteres Paar ist allerdings in den beiden Ahnenreihen nicht nachzuweisen.
3. Martha Maria heiratet Christoph Adolph von Watzdorf
4. Hippolyta von Bodtfeld wurde am 09.09.1665 als fünfte Tochter in Blösien geboren. Die Ehe mit Carl Christoph von Römer (geboren vor 1675 in Ravenstein) wurde am 09.02.1698 in Blösien geschlossen, war kinderlos und währte 30 Jahre. Nach dem Tode des Ehemannes lebte sie auf dem Schloss Branderode. Sie stirbt im hohen Alter von 92 Jahren im Schloss Brandenroda am 12.11.1756 und mit ihr die letzte die unter dem Familienname von Bothfeld geboren wurde.
Das Schloss Branderode vererbte sie an den Sohn ihrer jüngerern Schwester, dem chursächsischen Hauptmann Carl von Bose, jedem der Töchter ihrer jüngsten Schwester Johanna Barbara vererbte sie je 8000 Thaler.
Die Geschwister wurden erfolgreich verheiratet, die Jüngste scheint an Blösien gefallen gefunden zu haben. Sie wird die nächste Besitzerin.
Die Eintragungen über die jüngste Tochter im Kirchenbuch von Blösien weisen ein paar Rechtschreibfehler auf. Durch die Eintragungen in der Ahnenliste der Familie Tümpling können wir diese aber leicht korrigieren [47].
Johanna Barbara heiratet am 15.10.1689 in Blösien Friedrich von (Tü)Dimpling auf (Po)Basewitz, er ist Jägermeister in Merseburg (geboren vor 1665, gestorben vor 1731 in Blösien).
Kinder werden im Kirchenbuch von Blösien nicht genannt. Es gibt aber die Eintragung ihres Sterbedatums im Kirchenbuch. Sie stirbt am 13.11.1733 in Blösien, andere Quellen nennen Merseburg als Sterbeort.
Johanna Barbara war die jüngste Tochter. Sie erbte Blösien aus dem Nachlass ihres Vaters nach 1695 und gab eine Summe von 1200 fl. dazu. Die Summe kam sicher aus ihrer Ehe mit Wolf Friedrich von Tümpling. Die Ehe währte 39 Jahre und Johanna Barbara überlebte den Ehemann um 5 Jahre.
Der Ehemann Wolf Friedrich von Tümpling war Kammerjunker, Oberforstmeister und später Oberjägermeister. Er wurde in Posewitz am 27.03.1658 geboren und ist am 28.09.1728 in Merseburg mit über 70 Jahren gestorben.
Aus der Ehe entsprangen 12 Kinder, darunter 7 Söhne. Die Töchter werden adlig verheiratet. Nur ein Sohn setzt die Stammeslinie fort. Otto Friedrich von Tümpling.
Normalerweise werden die Ahnenlinien der mütterlichen Seite in den Beschreibungen an zweite Stelle gerückt. Blösien wurde, wie gezeigt über die Ehefrau in die Ehe gebracht. So setze ich an dieser Stelle die Ahnen der von Tümpling hier an die zweite Stelle.
Über die Familie gibt es ausführliche Informationen. Ein Familienmitglied hatte mit sehr viel sorgfalt Ahnenforschung betrieben und so will ich hier nicht zu weit ausholen, da die Geschichte „leicht“ im Internet nachzulesen ist [47].
Farbenprächtige und aufwendige Ahnentafel wurden dazumal als sogenannte Aufschwörtafeln konzipiert. Die Vermählten beschworen das ihre Verwandtschaft in dem dargestellten Stammbaum richtig ist. Hier ein Ausschnitt aus einer Tafel, aus der man eine Verwandtschaft der adligen Häuser Tümpling, Bothfeld und Burkersroda nachlesen kann [48].
Zwei Hofmeister in Blösien werden für diesen Zeitraum im Kirchenbuch genannt. So war von 1634-1638 ein Hofmeister Fischer tätig. Er verliert von 6 Kindern alle, zwei im Pestjahr 1636.
Otto Cramer wird für das Jahr 1698 als Hofmeister in Blösien gennant. Seine Ehefrau ar die Tochter eines Schäfers. Seine Tochter heiratet einen Hütmann. Sie sind offensichtlich nicht sehr reich geworden. Im Kirchenbuch sind sehr viele Familien nicht mit Berufsbezeichnungen versehen. Auffallend sind sehr viele Hütmänner, möglicherweise ein Hinweis auf eine intensive Viehzucht durch das Rittergut.
Quellen:
7 Leopold von Ledebur, Band 1 von Adelslexikon der Preussischen Monarchie, A-K. 2. L-S.
14 Steffan Bruns, Ortssippenbuch von Blösien und Reipitsch, Cardamina Verlag, 2015
21 Leopold von Ledebur, Adelslexikon der preussischen Monarchie, Band 1, A-K,, Verlag Berlin, Ludwig Rauh 1855, Seite 93; Forschungsstelle für die Provinz Sachsen und für Anhalt, Selbstverlag der Landesgeschichtlichen Forschungsstelle, 1896, Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und des Freistaates Anhalt, Bände 35-36, Historische Kommission für die Provinz Sachsen und für Anhalt, Landesgeschichtliche, (Digitalisiert 2010)
22 Valentin König, Johann Burkhard Mencke, Georg Wilhelm Kirchmaier, Johann Gottfried Büchner; Genealogische Adels-Historie Oder Geschlechts-Beschreibung Derer Im Chur-Sächsischen und angräntzenden Landen zum Theil ehemahls, allermeist aber noch ietzo in guten Flor stehenden ältesten und ansehnlichsten Adelichen Geschlechter Und aus selbigen entsprungenen verschiedenen Freyherrlichen und Hoch-Gräflichen Häuser, Band 3, 1736
24 Jürgen Korsch und Albrecht von Kortzfleisch: Das historische Bodfeld- der neue "Oberharz am Brocken" oder ein Harzer Zankgipfel? In: Der Harz, Zeitschrift für Harzer Freunde und Freunde des Harzes, Ausgabe 12-2009, Clausthal-Zellerfeld, Heinz A. Behrens Wege deutscher Kaiser und Könige des Mittelalters im Harz, Nordhausen 2002
25 O. Küstermann, Altgeographische und topographische Streifzüge durch das Hochstift Merseburg in Neue Mitteilungen aus dem Gebiet historisch antiquarischer Forschung, Herausgeber Prof. J. O. Opel, Band 17, Halle, in Commision bei Eduard Anton, 1889 Seite, 340-497, http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/bkds_bd8/0005/scroll?sid=c1bb93f7795add153138c0befd5605dd
26 Jürgen Jankofsky, Merseburg: 1200 Jahre in 62 Porträts & Geschichten, Mitteldeutscher Verlag, 2013, 280 Seiten
27 www.burgwerben.de, Internetauftritt des Wirbinaburgverein für kulturhistorische Heimatpflege e. V. 2016
28 Gustav H. Heydenreich, Kirchen- und Schul-Chronik der Stadt und Ephorie Weißenfels seit 1839 unter Parochie Burgwerben, Weißenfells; Leopold Kell, 1840, Seite 210
29 http://www.inschriften.net; Seite aufsuchen und nach Burgewerben suchen
30 Jakob Christoph Iselin, Jacob C. Beck, Neu vermehrtes historisches und geographisches allgemeines Lexikon, Band 1, 1726, Seite 522 (Digitalisiert 01.03.2012)
31 Ernst Heinrich Kneschke, Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon: Aa - Boyve, Band 1, Leipzig, Friedrich Voigt Aa-Boyve, 1859, Seite 513
32 http://www.online-ofb.de/bloesien_reipisch/
33 Wolffgango Thoma, Pfarrer zu Beuna, Christliche Leich-Predigt, Bey der Adelichen Sepultur des Wol-Edlen Gestrengen u Besten Heinrich von Bottfeld auf Blesien etc. Leipzig, Gedruckt von Gregorio Ritzsch, 1635, Seite 33; http://digitale.bibliothek.uni-halle.de/vd17/content/pageview/9812074
34 https://gedbas.genealogy.net/person/ancestors/1077528745, Eintragungen von Herbert Giesemann, Wolffgango Thoma, Leich-Predigt, 1635 ebenda [17]
34a M. Abraham Beucheln zu Zeitz, Christliche Leich-Predigt, Jungfrau Sophia Elisabeth von Bottfeld 1665, Seite 44, http://digitale.bibliothek.uni-halle.de/vd17/content/titleinfo/692186,
35 Jacobus Christophorus Iselin, Band 2 von Neu-vermehrtes historisch- und Geographisches allgemeines Lexicon, in welchem das Leben, die Thaten und andere Merckwürdikeiten deren Patriarchen, Propheten, Apostel. Verlag, Brandmüller, 1726, Seite 645, digitalisiert von Google 2011
36 aus Merseburger Consenbuch de 1667-70 f.41 und f.258, George Adalbert von Mülverstedt, Sammlung von Ehestiftungen und Leibgedingsbriefen ritterschaftlicher Geschlechter der Provinzen Sachsen, Brandenburg, Pommern und Preussen, Damf-Pressendruck von E. Baensch, jun., 1863 Seite 15, Bayerische Staatsbibliothek digitalisiert 2010
37 http:// www.steffanbruns.de/ofb/naundorfseiten/Geschichte/ Koerbisdorf_Rittergut_4.htm, so auch im Kirchenbuch von Körbisdorf notiert
38 http://www.oocities.org/vonbosefamily/list3a.html
39 Unter Mitwirkung Dr. Th. Heinrich Otte, Faat, bearbeitet von Dr. Johannes Burkhardt, Otto Küstermann, Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete. Herausgegeben von der Historischen Commission der Provinz Sachsen. Achtes Heft Der Kreis Merseburg. Halle a. d. S. Druck und Verlag von Otto Hendel. 1883. Herausgegeben von der Historischen Commission der Provinz Sachsen.
40 http://www.steffanbruns.de/ofb/kliatal_untGeiseltal/Geschichte/
Kliatal_Beuna_Kirche.htm
41 Valentin König, Johann Burkhard Mencke, Georg Wilhelm Kirchmaier, Johann Gottfried Büchner; Genealogische Adels-Historie Oder Geschlechts-Beschreibung Derer Im Chur-Sächsischen und angräntzenden Landen zum Theil ehemahls, allermeist aber noch ietzo in guten Flor stehenden ältesten und ansehnlichsten Adelichen Geschlechter Und aus selbigen entsprungenen verschiedenen Freyherrlichen und Hoch-Gräflichen Häuser, Band 2, Seite 285, 1729
42 https://de.wikipedia.org/wiki/Blösien
43 https://de.wikipedia.org/wiki/Heßler_(Adelsgeschlecht), 07.06.2016
44 http://www.oocities.org/vonbosefamily/list4a.html, https://www.genealogieonline.nl/de/west-europese-adel/I1073882523.php
45 https://www.genealogieonline.nl/de/west-europese-adel/I1073935976.php
46 aus Consense und Künste 1679-80 f.337, Prov.-Archiv zu Magdeburg, George Adalbert von Mülverstedt, Sammlung von Ehestiftungen und Leibgedingsbriefen ritterschaftlicher Geschlechter der Provinzen Sachsen, Brandenburg, Pommern und Preussen, Damf-Pressendruck von E. Baensch, jun., 1863 Seite 15, Bayerische Staatsbibliothek digitalisiert 2010
47 August Wilhelm Bernhardt von Uechtritz, Diplomatische Nachrichten adelicher Familien, als derer ..., Band 5, Seite 150 ff, Beygangische Buchhandlung, Leipzig 1793 (Digitalisiert: Google und Bayrische Staatsbibliotek Digital)
48 http://archive.thulb.uni-jena.de/korax/servlets/solr/korax_default?q=Aufschw%C3%B6rtafel
49 Leopold von Ledebur, Adelslexicon der preussischen Monarchie, Band 3, Berlin Verlag Rauh, 1858; David Voit, Das Herzogthum Sachsen-Meiningen, mit Bemerkungen zu Kauf und Verkauf, gerichtlichen Zugehörigkeiten der Rittergüter und Ort, Gotha Verlag Storch & Klett, 360 Seiten, 1844.
50 Wolf Otto von Tümpling, Geschichtliche Nachrichten über die von Tümplingsche Familie, Verlag Bautzen, 1864, Seite 20